Medien in Kita und Grundschule

Entwicklungsorientierte Medienerziehung und Medienbildung

Digitale Medien sind heutzutage omnipräsent. Sie durchdringen unseren Alltag, ob im Beruf oder in der Freizeit. Das gilt auch für unsere Kinder. Die Kinder- und Jugendzeit ist heute eben auch Medienzeit. Die heutigen Heranwachsenden können aus einem ganzen Arsenal von Medienangeboten auswählen. Sie nutzen Medien so intensiv, wie noch keine Generation vor ihnen. Das hat natürlich Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung der Kinder im digitalen Zeitalter. Warum aber nutzen Kinder und Jugendliche Medien so intensiv? Sie könnten sich ihnen ja auch verweigern. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Denn Medien sind bedeutungsvoll für junge Menschen und moderieren bzw. unterstützen ihre Entwicklung zu einer eigenständigen Persönlichkeit.

Anpassung an eine Medienwelt

Die Sozialisation der Kinder und Jugendlichen mit und durch Medien wird mit dem Begriff Mediensozialisation beschrieben. Der Sozialisationsbegriff betont die Wechselkwirkung zwischen Mensch und Medien, also hier besonders die Interaktivität mit digitalen Medien. Der Mediennutzer ist nicht in der passiven Rolle des Rezipienten, der hilflos den Medieninhalten ausgesetzt ist. Je nach individueller Voreingenommenheit wendet sich der Medienutzer bestimmten Medininhalten zu und interagiert mit diesen. Medieninhalte können ihrer Wirkung dementsprechend nicht kausal entfalten. Der Einfluss der Medien auf die Sozialisation von Hernawachsenden hängt von deren Nutzungsgewohnheiten ab. Diese können sich aus vielen Faktoren ableiten, z. B. aus dem familiären Umfeld, der Peergroup oder dem psychosozialen Entwicklungstand eines Kindes. Mediensozialisation kann auch als individuelle Anpassungsleistung an die Informationsgesllschaft verstanden werden.

Akteur in der Medienwahl

Heranwachsende wählen ihre Medien aus. Es muss also Beweggründe für den Medienkonsums geben. Doch wie lassen sich diese Motive herleiten? Ein Erklärungsansatz liefert hierzu der Nutzen- und Belohnungsansatz (engl. Uses and Gratifictions Approach). Dieser Ansatz hat, anderes wie in der Medienwirkungsforschung, nicht den Medieninhalt, sondern den Mediennutzer im Fokus. Es verändert sich dementsprechend die Ausgangsfrage: „Was machen die Medien mit dem Nutzer?“ in die Fragestellung aus umgekehrter Perspektive: „Warum wenden sich Menschen bestimmten Medien bzw. Medieninhalten zu?“ Auf Grundlage empirischer Studien hat der schwedische Medienforscher Karl Rosengren folgende Nutzungsmotive hervorgehoben:

  • Kognitive Bedürfnisse (z. B. Informationssuche zu Schulaufgaben)
  • Unterhaltung bzw. Vertreibung von Langeweile
  • affektive Bedürfnisse (Stimmungsregulierung, z. B. innere Unruhe)
  • Strukturierung des Alltags durch Medien (z. B. durch bestimmte TV-Sendungen)
  • Eskapismus (Flucht aus dem Alltag)
  • sozial-integrative Bedürfnisse (z. B. Identifikation mit attraktiven fiktionalen Medienfiguren)

 

In Zusammenhang mit der Kindesentwicklung über Medien sind die sozialintegrativen Bedürfnisse von besonderem Interesse. Eine Bewältigungsstrategie von Kindern, sich an die gesellschaftlichen Konventionen anzupassen, liegt in der Übernahme von Rollenvorgaben. In diesen Rollen können sie sich erst einmal ausprobieren. In den verschiedenen Sozialräumen (Familie, Schule, Medien) werden sie mit sehr vielen Rollenvorgaben konfrontiert. Bei der Übernahme von diesen Angeboten orientieren sie sich an ihren (Rollen-) Vorbildern, die mit dem Alter und der Entwicklung der Persönlichkeit wechseln können. Sind es am Anfang die Eltern, deren gesellschaftliche Rolle nachgeahmt wird, so können es im Jugendalter z. B. Popstars sein.

Next Level - Bewältigung von Entwicklungsaufgaben

Auf dem Weg, ihre ganz eigene Rolle in der Gesellschaft zu finden, nutzen Kinder und Jugendliche Medien zur Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben. Eine Entwicklungsaufgabe ist nach Robert Havighurs eine Aufgabe, die sich in einem bestimmten Lebensabschnitt einem Menschen stellt. Wird die Entwicklungsaufgabe erfolgreich bewältigt, ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass auch die nächste gemeistert wird. Versagt man aber, kann das zu Unglück, Ablehnung durch die Gesellschaft oder Schwierigkeit bei der Bewältigung späterer Aufgaben führen. Medien helfen Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens zu meistern hat. Je nach Entwicklungsstand werden so unterschiedliche Medieninhalte und -formate genutzt. Kinder beschäftigen sich mit den Medien, die ihnen etwas be-deuten.

Leitsätze einer entwicklungsorientierten Medienbildung

 

Digitaltechnik ist Kulturtechnik

Vermittlung der grundsätzlichen Funktion und Anwendung der digitalen Medien zur Ausbildung von Digital Literacy und zur Förderung eines selbstverantwortlichen Umgangs damit. 

 

Anlässe schaffen zum intergenerativen Austausch

Förderung der Kommunikation zwischen den Generationen zum besseren gegenseitigen Verständnis und zur Benennung von Selbst- und Fremdverantwortung. 

 

Erziehungshoheit durch Meinungshoheit

Kritische Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über Medieninhalte, Medienmarkt und Medienmacht.

 

Gute Medienangebote machen

Kindern breite alternative (medienpädagogische) Angebote zu Markt und Kommerz machen, zur (Wieder-) Gewinnung von Einflussmöglichkeiten auf das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen.

 

Alterspezifisch ist medienspezifisch

Die alterspezifischen Lernangebote orientieren sich an dem Medieninteresse und dem Entwicklungstand von Kindern und Jugendlichen.

Beispiele guter Medienangebote für Kinder

 

Empfehlenwerte Kinderseiten

 

Kindersuchmachine

 

 

Empfehlenwerte Kindersoftware

 

 Juki - youtube für Kinder

 

 

Primolo - Facebook für Kinder

 

Empfehlenswerte Seiten für den Unterricht

 

 

Kika Online

 

 

Empfehlenswerte PC-Spiele für Kinder